Hab mir ´nen Anhänger gekauft

Seit einiger Zeit gehen meine Frau und ich einmal die Woche gemeinsam einkaufen. Oder besser gesagt: Wir fahren. Vorher machen wir uns eine Liste mit den Dingen, die wir in den nächsten Tagen benötigen werden, setzen erst das Kind und dann uns ins Auto und fahren los.

Zwei Straßen weiter.

Genau das nervte mich schon von Anfang an. Auf der kurzen Strecke bis zum Supermarkt und zurück wird der Motor nicht mal warm und hat wahrscheinlich im Schnitt einen um das Dreifache höheren Benzinverbrauch.

Vor kurzem hat sich jemand in meinem Bekanntenkreis ein Bullitt-Lastenrad gekauft, um das ich ihn ziemlich beneide. Das allerdings wäre für meine Zwecke etwas zu groß und vor allem zu teuer. Nach Postfahrrädern habe ich mich auch schon umgeschaut, aber auch in dem Bereich scheint es brauchbare Räder, die noch nicht so heruntergerockt sind, erst ab 500 Euro aufwärts zu geben.

Ich war also ziemlich ra(d|t)los, bis mir @broeten einen guten Tipp gab: “Kauf dir doch ‘nen Fahrradanhänger. Sieht zwar nicht so stylish aus, funktioniert aber super und kostet nicht so viel.”

Photo-2015-08-19-16-11-57_4005Gesagt, getan. Anfang der Woche ist mein XLC Carry Van angekommen, und ich bin davon ziemlich begeistert. Der Zusammenbau ist kinderleicht, man benötigt – bis auf die Montage der Achskupplung – nicht mal Werkzeug dafür, und nach etwa 30 Minuten ist auch schon alles einsatzbereit. Der Anhänger scheint baugleich mit dem alten Modell des Croozer Cargo zu sein, so dass ich davon ausgehe, dass Ersatzteile austauschbar sein müssten.

Photo-2015-08-19-16-10-01_4002In irgendwelchen Testberichten habe ich von zwei Schwachpunkten gelesen. Zum einen sollen die Seitenwände nicht sehr belastbar sein, außerdem können hüpfende Gegenstände wohl die Kunststoffbodenplatte durchschlagen. Um beidem vorzubeugen, habe ich mir zunächst im Möbelgeschäft so eine Aufbewahrungsbox gekauft, die einigermaßen genau in den Anhänger hineinpasst. Außerdem habe ich noch zwei Fußabtreter besorgt, zurechtgeschnitten und damit den Boden entlastet. Das hat außerdem den Effekt, dass ich die Rollen an der Aufbewahrungsbox lassen konnte, ohne dass sie im Anhänger vor- und zurückrollt.

Photo-2015-08-19-16-10-16_4003Auf gutem Straßenbelag merkt man selbst in Kurven nicht, dass man einen Anhänger hinter sich her zieht, nur bei Gullydeckeln oder anderen Unebenheiten wird man hin und wieder durch ein Rumpeln daran erinnert.

Den ersten Wocheneinkauf haben wir damit auch schon hinter uns gebracht, hat einwandfrei funktioniert. Hinterher habe ich die Box samt Lebensmittel auf die Waage gestellt: 25 kg, also noch unter der Maximalbelastung von 30 kg, die der Hersteller angibt.

Jetzt habe ich zwar kein Lastenrad, aber eine durchaus praktikable Transportmöglichkeit auch für größere Einkäufe, ohne dass ich das Auto benutzen muss.

Feine Sache.

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