Die US-Präsidentschaftswahl habe ich größtenteils auf nytimes.com verfolgt. Weil ich wissen wollte, wie es da so weitergeht, hatte ich mir für lumpige 2 Dollar im Monat (!) einen Vollzugang geklickt.
Ok, um ehrlich zu sein: Ich habe fast immer nur die Überschriften gelesen, selten mal einen ganzen Artikel. Daher habe ich das Abo jetzt genauso unbürokratisch gekündigt, wie ich es bestellt habe.
Aber ich fand das irre: 2 Dollar. Im Monat. Hierzulande kostet ein entsprechender Zugang das Zehnfache.
Wenn Spiegel, Zeit, Süddeutsche und wie sie alle heißen ihre digitalen Monatsabos für 2 Euro anbieten würden, ich würde sie alle abonnieren.
Gerade eben war ich bei der Packstation, eine Retoure einliefern. Dieser Touch-Screen reagiert so gut wie gar nicht mehr, und wenn, dann nur mit mehreren Sekunden Zeitverzögerung.
Man steht also davor, geht leicht in die Knie, um mit dem Ding auf Augenhöhe zu sein, damit man nicht aus der 1,90-Meter-Perspektive aus Versehen über oder unter den gewünschten Button tippt und fängt an, darauf herumzudrücken. Weil das Teil aber praktisch nie zeitnah reagiert, drückt man schließlich der Reihe nach mit allen Fingern, die einem zur Verfügung stehen, 5-8 mal auf den scheiß “Paket versenden”-Knopf, bis das Ding irgendwann mal die Eingabe akzeptiert.
Das war zu Vor-Pandemie-Zeiten nur ärgerlich, jetzt ist es einfach nur eklig, weil man sich natürlich die ganze Zeit fragt, wer da noch alles mit seinen speicheligen Fingern drauf rumgedrückt hat.
Das Ausdrucken des Einlieferungsbelegs funktioniert auch nicht mehr, stattdessen kann man sich den per Mail zusenden lassen. Die Vorstellung, meine Mailadresse auf diesem Display einzugeben, war dann aber nicht so reizvoll.
Stattdessen war ich ganz froh, immer eine kleine Flasche Desinfektionsgel dabei zu haben, und bin ohne Beleg wieder gefahren. Wird schon ankommen.