13. Mai 2020 – morgens

Gestern Abend vorm Fernseher noch zwei Bier getrunken und die restliche Pfütze Salmiakki vernichtet – jetzt habe ich Kopfschmerzen.


Dank Homeschooling kommuniziere ich derzeit mit der Klassenlehrerin (Grundschule) der Tochter gelegentlich per Mail. Die ist im Umgang mit den Kindern sehr herzlich, was mich jedes Mal verunsichert, weil ich nicht weiß, welchen Stil ich in den Mails pflegen soll. So befinde ich mich ständig auf einem schmalen Grat zwischen freundlich/jovial und höflich/distanziert. Das ist ein wenig so, als würde man mit jemandem sprechen, den man eigentlich duzen würde, nun aber aufgrund der Umgebung siezen muss.

Ich weiß noch, wie mein Vater mir ausnahmsweise mal eine Entschuldigung für die Schule geschrieben hat, sonst hatte das immer meiner Mutter übernommen. Er war alles andere als ungebildet, kam aber aus einfachen Verhältnissen.

Er wollte sich wohl besonders gewählt ausdrücken und  schrieb: “Mein Sohn konnte am gestrigen Dienstag nicht zum Unterricht erscheinen, da er an Unwohlsein litt.

Das war mir entsetzlich peinlich.