17. Mai 2020 – abends

GTA V gibt es zur Zeit kostenlos bei Epic zum Download. Das habe ich heute mal ausprobieren wollen, und es war schon eine ordentliche Geduldsprobe. Zuvor musste man sich nämlich einen Account anlegen. Nachdem ich mich an einer Stelle vertippt hatte, musste ich den ganzen Kram wieder aufs Neue eingeben. Das wäre halb so schlimm gewesen, wäre das Formular nicht durch so ein nerviges Google Captcha gesichert gewesen, bei dem man Objekte im Straßenverkehr erkennen soll – womit sie ihre KI für Autonomes Fahren trainieren.

Ich habe also auf ca. 50 Hydranten 80 Fußgängerüberwege, 40 Busse und 90 Ampeln geklickt, bis ich endlich angemeldet war und der Download beginnen konnte, immerhin 92 GB.

Das Spiel selber sieht auf dem neuen PC großartig aus, nur die Maus-/Tastatursteuerung ist beim Fahren grauenhaft, da werde ich mir noch einen Controller für zulegen.

Die Server von Epic sind erwartungsgemäß ziemlich überlastet, so brauchte ich beim Erneuten Spielstart vorhin drei bis vier Versuche, bis die Verbindung zum Spielekonto aufgebaut war. Aber ich hoffe mal, das gibt sich noch.

16. Mai 2020 – nachmittags

Das war knapp gestern.

Ich war ausnahmsweise mal wieder mit dem Auto unterwegs, weil ich einige größere Besorgungen machen musste. Ich halte mich nicht für einen überragenden Autofahrer und bin eigentlich lieber auf 2 Rädern unterwegs, gerade darum fahre ich seit einiger Zeit sehr konsequent nach der StVO. Also Strich 50 in der Stadt, im Wohngebiet Strich 30 (oder langsamer), ich bleibe, wenn es sein muss, Ewigkeiten hinter Radfahrer*innen, halte dazu riesigen Seitenabstand und mache bei jedem Abbiegen einen ausgiebigen Schulterblick.

Nur gestern war ich in Gedanken. Ich stand mit dem Auto vor einer roten Ampel, an einer Einmündung auf eine Straße, die eine Kurve vollzieht. Im Scheitelpunkt der Kurve trifft die Straße, aus der ich kam, auf die Querstraße. Da ich an der Außenseite der Kurve stand, konnte ich gut in beide Richtungen schauen. Es fühlte sich also gar nicht wirklich wie Rechtsabbiegen an, als die Ampel auf grün sprang und ich losfuhr.

Das doofe war: Ich habe völlig verpeilt, dass rechts noch eine Fußgängerampel ist, an der man die Straße zu Fuß überqueren kann. Und dort stand ein erwachsener Mann, auf den ich überhaupt nicht geachtet hatte. Ich bog also ab, und bemerkte in dem Moment den Schatten an meinem Beifahrerfenster. “Ach du Scheiße,” dachte ich noch, da war ich auch schon vorbei.

Zum Glück hatte ich bis dahin auch nur Schrittgeschwindigkeit erreicht, vielleicht ist er auch genau die richtige Sekunde später losgegangen. Wäre das ein Kind gewesen, das direkt bei grün losgerannt wäre, ich weiß nicht, was passiert wäre.

So schnell kann das gehen.

15. Mai 2020 – nachmittags

Ach, ich weiß es doch auch nicht. Diese ganze Pseudonym-Nummer hat sich irgendwie falsch angefühlt, so ‘ne Art Zeugenschutzprogramm für Kassenpatienten. (Markus meinte neulich zu mir, dass wir uns mit unseren Masken ohnehin alle wie Postkutschenräuber fühlen würden.)

Nachdem Marco mich nochmal auf dieses ganze Impressum-Gedöns hingewiesen und mir noch ein paar weitere Tipps gegeben hat, habe ich mich nun entschieden, doch wieder unter meinem Namen zu veröffentlichen.

Beim Schreiben die ganze Zeit “Ist das zu privat?” zu denken ist ja dann auch nicht viel anders als “Kann ich das schreiben, ohne dass man darauf kommt, dass ich das bin?”

Also, was soll’s. Ich bin wieder ich.