15. Mai 2020 – nachmittags

Ach, ich weiß es doch auch nicht. Diese ganze Pseudonym-Nummer hat sich irgendwie falsch angefühlt, so ‘ne Art Zeugenschutzprogramm für Kassenpatienten. (Markus meinte neulich zu mir, dass wir uns mit unseren Masken ohnehin alle wie Postkutschenräuber fühlen würden.)

Nachdem Marco mich nochmal auf dieses ganze Impressum-Gedöns hingewiesen und mir noch ein paar weitere Tipps gegeben hat, habe ich mich nun entschieden, doch wieder unter meinem Namen zu veröffentlichen.

Beim Schreiben die ganze Zeit “Ist das zu privat?” zu denken ist ja dann auch nicht viel anders als “Kann ich das schreiben, ohne dass man darauf kommt, dass ich das bin?”

Also, was soll’s. Ich bin wieder ich.

13. Mai 2020 – morgens

Gestern Abend vorm Fernseher noch zwei Bier getrunken und die restliche Pfütze Salmiakki vernichtet – jetzt habe ich Kopfschmerzen.


Dank Homeschooling kommuniziere ich derzeit mit der Klassenlehrerin (Grundschule) der Tochter gelegentlich per Mail. Die ist im Umgang mit den Kindern sehr herzlich, was mich jedes Mal verunsichert, weil ich nicht weiß, welchen Stil ich in den Mails pflegen soll. So befinde ich mich ständig auf einem schmalen Grat zwischen freundlich/jovial und höflich/distanziert. Das ist ein wenig so, als würde man mit jemandem sprechen, den man eigentlich duzen würde, nun aber aufgrund der Umgebung siezen muss.

Ich weiß noch, wie mein Vater mir ausnahmsweise mal eine Entschuldigung für die Schule geschrieben hat, sonst hatte das immer meiner Mutter übernommen. Er war alles andere als ungebildet, kam aber aus einfachen Verhältnissen.

Er wollte sich wohl besonders gewählt ausdrücken und  schrieb: “Mein Sohn konnte am gestrigen Dienstag nicht zum Unterricht erscheinen, da er an Unwohlsein litt.

Das war mir entsetzlich peinlich.

Kommentare

Ich bin von ben_ gefragt worden, warum es hier keine Kommentarfunktion gibt.

Um ehrlich zu sein, habe ich da auch schon seit Einrichtung dieses Blogs immer wieder drüber nachgedacht, und bin vorerst zu dem Schluss gekommen, dass mir mit der Möglichkeit, Kommentare zuzulassen, wieder genau das Bisschen zuviel Verantwortung einhergeht, das dazu führen könnte, dass ich mich hier wieder einschränke.

Ich müsste wieder einen Spam-Schutz einbauen, ich müsste “frische” Kommentatorinnen erstmalig freischalten, ich müsste eventuell Kommentare abweisen, ich müsste eine detailliertere Datenschutzerklärung formulieren, ich müsste Daten aufbewahren, ich müsste, ich müsste, ich müsste.

Ich will aber gerade hier erstmal nicht müssen müssen. Auch wenn mir direktes Feedback schon ein wenig fehlt, will ich hier aber keine Diskussionsplattform schaffen, die ich wieder betreuen muss.

Fühlt Euch einfach eingeladen, mir eine Mail zu schreiben. Oder richtet Euch ein eigenes Blog ein, schreibt einen eigenen Artikel und bezieht Euch auf den Quatsch, den ich geschrieben habe, wenn Euch was drückt.

Tach auch!

Wenn Ihr per Ihr-wisst-schon-wie hier gelandet seid, dann auch hier nochmal Dankeschön für Euer Interesse – und: Pssst.

Nee, im Ernst, freut mich, dass Ihr hier seid. Ich will wieder so bloggen wie früher einmal, als man noch unter sich war und nicht ständig darauf achten musste, wem man wieviel über sich preisgibt.

Bei einigen (nicht allen) weiß ich, dass ich Eure Blogs ebenfalls verfolge, teilweise sogar seit mehr als 10 Jahren. Ich glaube, ganz so wie früher wird’s nie mehr, dafür haben wir uns von Twitter und Facebook zuviel kaputtmachen lassen, aber das heißt ja nicht, dass man mit altbewährter Technik nicht auch weiterhin Spaß haben kann.

Wir lesen uns.

Ich fange neu an

Es ist mal wieder soweit, eine Veränderung muss her. Ich habe in letzter Zeit gemerkt, dass das Bloggen unter meinem eigenen Namen mich einschränkt. Ich hatte immer wieder Lust, was aufzuschreiben, und jedes Mal habe ich überlegt: “Ist das relevant genug? Ist das zu persönlich?” Und meistens habe ich’s dann gelassen oder dann doch nur auf Facebook oder Twitter gepostet.

Besonders hängen geblieben ist bei mir auch eine Situation, als eine Redakteurin der örtlichen Tageszeitung ungefragt eine Aussage von mir aus einem Jahre alten Blogartikel von hier entnommen hat, um sie in einem aktuellen Bericht über mein Ehrenamt als Fahrradbeauftragter zu verwenden.

Also starte ich jetzt was neues. Und um den Neuanfang so unbelastet wie möglich zu machen, habe ich mich erstmal für ein Pseudonym entschieden. Einfach auch, damit der ganze neue Kram nicht direkt bei Google wieder neben meinem Namen auftaucht.

Weil ich Euch nun aber genau deswegen nicht direkt auf die neue Seite führen kann, habe ich mir überlegt, dass Ihr Euch einfach meldet, wenn Ihr Interesse habt, und ich schicke Euch dann die Adresse meines neuen Blogs. Ich vertraue Euch da mal, dass Ihr damit nicht direkt hausieren geht. Vielleicht löse ich das dann irgendwann auch mal selbst auf, keine Ahnung, aber erstmal will ich das so ausprobieren.

Wenn Ihr möchtet, klickt also einfach hier, tragt Eure Mailadresse oder sonstige Kontaktmöglichkeit ein, und wir sehen uns auf der anderen Seite: Hier geht’s weiter