Das hier ist Wasser

Vorne an der Straße lag Müll. Zunächst sah es wie ganz normaler Sperrmüll aus, aber als die Möbel und Regalbretter abgeholt waren, blieb ein Haufen Papier, Gardinen, CD-ROMs und undefinierbarer Kram in aufgerissenen Plastiksäcken zurück. Es regnete.

Ich hasse sowas. Nichts sieht heruntergekommener aus, als ein Haufen Müll, der in einem Grundstückseingang herumliegt. Aber es war nicht mein Grundstückseingang, sondern der nebenan, und so ärgerte ich mich mehrere Tage jeden Morgen auf dem Weg zur Arbeit und jeden Abend auf dem Weg nach Hause. Der Müll lag immer noch da.

“Was sind das für Asis, die vor ihrem eigenen Eingang Müll herumliegen lassen?” dachte ich mir und brüllte es einige Male, wenn ich vom Einkaufen kam und das Auto an der Straße parkte.

Am Samstag ging ich morgens Brötchen kaufen und schaute mir unterwegs diesen mittlerweile immer weiter zerfledderten Haufen an. Ein paar Briefe schauten heraus. Der Verursacher dieses Müllhaufens war tatsächlich so dreist, seinen Namen für alle sichtbar herumzuzeigen. Ich überlegte erst, bei ihm zu klingeln, dachte mir aber, wer so fertig ist, dass er tagelang seinen Müll an der Straße offen liegen lässt, der haut dir womöglich noch auf die Fresse.

Also machte ich ein Foto und schickte es an die Stadtverwaltung. Sollte sich doch das Ordnungsamt darum kümmern.

Am Montagabend war der Müllhaufen immer noch da. Ich hatte zwar eine Rückmeldung bekommen, dass meine Meldung eingegangen sei, aber das war’s auch.

Da beschloss ich, dem ein Ende zu bereiten. Wenn sich aus dem Haus nebenan keiner zuständig fühlt, dann schnappe ich mir eben selbst ein paar Plastiksäcke, werfe den Müll dort hinein und stelle ihnen den vor die Tür. Dann ist er wenigstens vom Bürgersteig weg. Unsere Müllsäcke waren aufgebraucht, also kaufte ich neue im Supermarkt um die Ecke, nahm mir jedoch vor, den Bewohnern des Hauses zumindest noch ein schlechtes Gewissen zu bereiten und zu fragen, ob jemand beim Wegräumen wenigstens mithelfen würde.

Mit der Rolle Müllsäcke in der Hand klingelte ich erst bei dem Namen, der auf einem der herumliegenden Briefe stand. Wie erwartet: Nichts. Wahrscheinlich war der Typ ausgezogen.

Aber unten war Licht. Also klingelte ich dort, und eine ältere Dame öffnete die Tür. Es war ihr sichtlich unangenehm, dass ich mich als Nachbar um deren Müll kümmern musste, aber immerhin gab sie mir die Telefonnummer der Hausverwaltung. Ich müsse das doch nicht machen, sagte sie, aber ich antwortete ihr, dass ich mir das nicht länger mit angucke. Von ihr wollte ich wirklich nicht verlangen, dass sie im Nieselregen den Müll einräumt, länger damit warten wollte ich aber auch nicht, also verzichtete ich darauf, noch bei den anderen zu klingeln.

Nachdem ich alles in Säcke verstaut und neben die Mülltonnen gestellt hatte, ging ich nach Hause und rief die Hausverwaltung an. Die Frau dort entschuldigte und bedankte sich mehrfach und versicherte mir, dass sie schon die ganze Zeit versucht hätte, den ehemaligen Mieter zu erreichen.

Ich sagte ihr: “Bestellen Sie ihm einen schönen Gruß von meiner Tochter, die fast mit den Glasscherben gespielt hätte, die er zurückgelassen hat.”

Ich beschloss, den Typen, der seinen Müll tagelang hat liegen lassen, bei Facebook herauszusuchen, um ihm wenigstens noch eine Nachricht zu schicken. Irgendwie war mir danach. Besonders wütend war ich zwar nicht mehr, immerhin war mein eigentliches Problem beseitigt, aber ich wollte ihn wenigstens wissen lassen, wie ich sein Verhalten finde. Den Namen hatte ich ja.

Es dauerte nicht lange, da hatte ich ihn gefunden und schaute mir sein Profil an. Junger Mann, vermutlich noch keine 30 Jahre alt, mit Frau, einem Kleinkind und einem Neugeborenen.

Da klickte es plötzlich bei mir und ich dachte: “Das hier ist Wasser.”


Der Schriftsteller David Foster Wallace wurde 2005 gebeten, vor einer Gruppe Hochschulabsolventen die Abschlussrede zu halten. Dabei herausgekommen ist der Essay “Das hier ist Wasser / This is Water”, in dem er den jungen Leuten ein paar wichtige Dinge mitgibt, die das Erwachsenenleben ausmachen.

Neben der wenig attraktiven Aussicht, möglicherweise für lange Zeit ertragen zu müssen, dass der Alltag aus einem sich wiederholenden “Tagein-Tagaus” besteht, versucht er, ihnen zu verdeutlichen, dass zum Erwachsenwerden eine besondere Fähigkeit gehört: In der Lage zu sein, sich seiner eigenen Rolle in der Welt bewusst zu werden, insbesondere, dass das eigene Leben nur aus einer vollkommen subjektiven Sicht erfahren wird.

Man sei Zeit seines Lebens der Mittelpunkt seiner eigenen Welt, aber wer sich an der langen Kassenschlange im Supermarkt darüber ärgere, dass die Mutter vor einem ihr Kind anschnauzt, verpasse die Gelegenheit, darüber nachzudenken, welche Biographie und Beweggründe dazu geführt haben, dass die Frau so handelt, wie sie es tut. Vielleicht hatte sie einen langen Tag, an dem sie ihren schwerkranken Vater gepflegt hat, und es liegen einfach nur ihre Nerven blank? Vielleicht ist sie an anderen Tagen eine nette und sympathische Person?

Vielleicht gibt es einen Grund, warum der andere Autofahrer so einen spritschluckenden, umweltschädlichen SUV fährt. Vielleicht hat er mal einen schweren Unfall gehabt und ein so großes Auto ist das einzige, das ihm ein genügend großes Sicherheitsgefühl im Straßenverkehr gibt?

Eventuell drängelt der SUV-Fahrer sich sogar vor, und man flucht noch mehr über diesen Idioten, der einem nur im Weg herumsteht. Vielleicht hat er aber auch einen Notfall und man steht in Wirklichkeit ihm im Weg?

In “Das hier ist Wasser” beschreibt David Foster Wallace genau diese besondere, erst zu erlernende Fähigkeit, nämlich die Möglichkeit, seine eigene Sichtweise zu wechseln und Verständnis für die Handlungen anderer aufzubringen. Der Essay ist nur wenige Seiten lang, kostet für den Kindle (bzw. für die App) gerade mal 99 Cent und sei jedem ausdrücklich empfohlen.


“Das hier ist Wasser,” dachte ich also und schaute mir das Facebook-Profil nochmal genauer an.

Auf einem Foto, das nur wenige Wochen alt war, hielt der, über den ich mich gerade noch geärgert hatte, einen Säugling in die Kamera. Kommentiert war es damit, wie stolz er auf seinen neugeborenen Sohn sei.

Vielleicht war der Typ gar kein Asi? Vielleicht haben irgendwelche Umstände dazu geführt, dass er sich um sein Kind kümmern musste und deshalb noch nicht den Müll wegräumen konnte?

Ich schickte ihm eine Nachricht:

thisiswater

Da Nachrichten von Leuten, die nicht mit einem befreundet sind, von Facebook nicht immer sofort angezeigt werden, rechnete ich nicht mit einer Antwort.

Doch nach nur ein paar Minuten machte es “Ping”.

Und tatsächlich: Es tue ihm leid, aber er sei kurz vor der Sperrmüllabholung zu seiner Familie gefahren, weil sein neugeborener Sohn im Krankenhaus liege. Als er erfahren habe, dass Teile des Mülls nicht abgeholt wurden, habe er versucht, jemanden zu erreichen, der sich darum kümmert.

Er bedankte sich bei mir und bat um Verständnis.

Tja.

Da saß ich nun mit dem Telefon in der Hand und hatte überhaupt keinen Grund mehr, auf irgendjemanden sauer zu sein. (Höchstens auf seine ehemaligen Nachbarn, die den Müll vor ihrer Tür so lange hingenommen hatten.)

Ich schrieb “Kein Problem,” wünschte ihm und seinem Sohn “Alles Gute und gute Besserung” und dachte:

“Das hier ist Wasser.”

“Einfach Hassan.”

In einem akuten Fall von Aufräumwahn bin ich gestern mal durch das Bücherregal gepflügt und habe alle Bücher aussortiert, die ohnehin niemand von uns mehr lesen wird. Mit der Momox-App hatte ich relativ schnell knapp 20 Euro zusammen, packte alles ordentlich in einen Karton, klebte den ausgedruckten DHL-Schein auf und fuhr zur Packstation.

Dort angekommen, stand bereits eine etwas überfordert wirkende Frau davor, während ihr ein hochgewachsener Mann in einer blau-gelben Post-Jacke, mit orientalischem Aussehen und leichtem Akzent offenbar gerade bei der Bedienung der Station behilflich war.

Er sah mich und fragte: “Abholen oder liefern?”

“Liefern.”

“Sorry, die Packstation ist voll.”

“Och, nö.”

Mehr fiel mir gerade nicht ein. Aufregen nützte eh nichts, der Mann konnte ja nichts dafür. Er bot mir aber Hilfe an: “Ich kann das Paket annehmen, aber eine Quittung kann ich Ihnen nicht geben.”

Hm. Sollte ich einem fremden Mann mein Paket anvertrauen, nur weil er eine Jacke mit dem Logo der Post trägt? Was wäre, wenn das kein schwarzhaariger Mann sondern eine blonde Frau wäre? Würde mir die Entscheidung dann leichter fallen? Wer will schon ein blöder Rassist sein?

“Ach, scheiß drauf, sind eh nur 20 Euro,” dachte ich und gab ihm das Paket. Er prüfte kurz den Aufkleber.

“Sie sind Lars Reineke?”

“Jo.”

“Ich heiße Hassan.”

“Ah,” dachte ich und guckte doof, in der Erwartung, dass jetzt noch irgendwas passieren würde. Dass er jetzt noch mit einem Gerät den Aufkleber scannen würde oder sowas. Machte er aber nicht.

Also stand ich da nur und sagte: “Ah.”

“Einfach Hassan.”

droids

“Alles klar,” sagte ich, stieg ins Auto und fuhr davon. Kann sein, dass ich unterwegs “Das sind nicht die Droiden, die wir suchen” gemurmelt habe.


Zu Hause malte ich mir die Situation aus, in der ich den Mitarbeitern im DHL-Shop vom Verlust meines Paketes berichten müsste:

“Ja, wissen Sie, da war so einer mit einer Jacke von der Post.”

“Soso, Jacke von der Post. War das zufällig so eine Jacke hier?” würden die wahrscheinlich sagen und auf die Jacken zeigen, die sie im Shop für 29,99 Euro verkaufen.

“Ja, genau so eine Jacke war das.”

“Und wie hieß der Mann?”

“Hassan.”

“Hassan?”

“Ja, einfach Hassan.”

“Ja, da können wir Ihnen jetzt auch nicht helfen.”

Naja, waren ja nur 20 Euro.


Heute habe ich die Sendungsverfolgung aufgerufen:

paket

Sorry, Hassan. Ich bin eben doch ein blöder Rassist. Aber ich arbeite dran.

Der alte Mann und die Sackheizung

Ich habe gerade den leeren Kaffeebecher weggeworfen und meinen Windschutz am Hals hochgezogen, da spricht mich jemand von der Seite an: “Na, wenn das mal nicht die letzte Gelegenheit in diesem Jahr ist, was?”

Tatsächlich ist es relativ voll heute. Viele haben ihre Maschinen witterungsbedingt nur bis Oktober angemeldet und werden vielleicht neidisch sein auf diejenigen, die so wie heute bei Sonnenschein und 15° im November durch die Herbstlandschaft fahren können.

“Och, mal schauen, ” antworte ich, “das Jahr ist ja noch nicht rum.”

Smalltalk liegt mir nicht so.

Dem älteren Herrn, der in Cordhosen und Turnschuhen neben mir steht, offenbar schon:
“Ich war ja neulich das erste Mal seit Wochen wieder unterwegs. Hab ‘ne neue Hüfte gekriegt. Muss ich aufpassen, wenn ich anhalte. Sonst stelle ich mich immer auf das linke Bein, aber das geht jetzt nicht mehr so gut. Ich vergess das nur dauernd, da hätte ich mich neulich fast auf die Fresse gelegt.”

Ich schaue mir den Mann genauer an. Er ist etwas kleiner als ich, deutlich über 60, vielleicht sogar 70 Jahre alt, macht aber ansonsten nicht den Eindruck, besonders vergesslich oder sturzgefährdet zu sein. Eigentlich sieht er wie ein ganz normaler Rentner aus. Sogar die obligatorische, beigefarbene Stoffjacke hat er an.

“Mit meiner war ich mal inner Werkstatt. Wollten se nich so richtig bei und mich abwimmeln, aber nich mit mir, hab ich dem gesagt, ich hab schon an Motoren geschraubt, da war er noch bei seinem Papa im Sack, hab ich dem gesagt. Dann war’s ok, seitdem verstehn wir uns.”

Die Sprache unter Bikern ist manchmal rauh, habe ich mal gelesen. Allerdings hatte ich da nicht das Bild eines Durchschnittsrentners vor Augen.

Er zeigt auf den Motorschirmpiloten, der gerade ein paar Meter über uns vorbeibrummt: “Da oben isses wahrscheinlich auch nicht gerade wärmer als hier. Aber vielleicht hat er sich ja die Sackheizung angemacht.”

Ich stelle mir vor, wie er solche Sprüche auf Familienfeiern reißt und alle jedes Mal pikiert ins Leere gucken.

“Letztes Jahr habe ich meine Karre zu Schrott gefahren. Wollte sie eigentlich gerade übern Winter einmotten, letzte Fahrt inner Saison, da steht die Olle da an der Kreuzung. Dachte noch: Na, die wird ja wohl nicht rausfahren, aber da war’s schon passiert. Einmal den Hecht über die Motorhaube gemacht und abgerollt. Mitm Kopp noch gegen ihre Scheibe. Motorrad total im Arsch. Und ordentlich blaue Flecken, aber erst, als ich ausm Krankenhaus raus war.
Und dann die Familie. ‘Du wirst ja wohl nicht mehr fahren’ ham se gesagt und mich doof angeguckt. Ihr kennt mich doch, hab ich gesagt, was glaubt ihr denn?”

Er macht eine Pause, und ich überlege für einen kurzen Moment, ob er mich das gerade gefragt hat.

“‘Die Antwort könnt ihr euch ja wohl denken’ hab ich ihnen gesagt, und dann habe ich mir ein neues Mopped gekauft.” Er grinst. “Mitter Versicherung habe ich alles geregelt, aber aufs Schmerzensgeld warte ich immer noch.”

Ich überlege, ob ich “Die wollen das vielleicht aussitzen” antworten soll oder ob das respektlos wäre.

“Die denken wahrscheinlich, die müssen nur abwarten und können das aussitzen, aber da sindse an den Falschen geraten.”

Das ging ja nochmal gut.

“Na, dann: Viel Erfolg,” sage ich und meine es so. “Ich will dann mal weiter.”

“Wieviel PS hatse denn?”

“67, glaube ich, irgendwie sowas.”

“Jo. Reicht ja auch. Gute Fahrt und schönen Sonntag noch!”

“Danke, gleichfalls!” antworte ich und denke:

Wenn ich mal alt bin, will ich auch so sein. Genau so.

Noch mehr Fahrradzubehör: Rainlegs

Nachdem es nun in den letzten Tagen immer wieder mal für ein paar Minuten geregnet hatte, dachte ich mir: Regenjacke, schön und gut, aber auf dem Fahrrad muss eine flexible Lösung für die Beine her.

Ich besitze zwar eine Regenhose, aber die ziehe ich im Prinzip nur an, wenn ich a) unter allen Umständen mit dem Rad fahren muss und b) es mit ziemlicher Sicherheit längere Zeit aus Eimern schüttet. Für so kurze Regenschauer, wie sie jetzt im Spätsommer häufiger vorkommen, ist mir das aber meist zuviel Aufwand, so dass ich dann lieber zu Fuß mit Regenschirm unterwegs bin.

Rainlegs
Rainlegs

Also habe ich mir Rainlegs gekauft. Die kosten ca. 25,- Euro und schützen in erster Linie die Oberschenkel, wo der Regen sonst direkt draufprasselt und außerdem davor, dass einem das Wasser an der Jacke in den Schritt läuft.

Das wirklich Praktische daran ist, dass man die zusammengerollt um die Hüfte unter der Jacke tragen kann, und wenn es anfängt zu regnen, rollt man sie einfach herunter, befestigt sie kurz, und schon kann es weitergehen. Dazu muss man nicht mal vom Rad steigen.

Am Anfang kommt man sich damit noch vor wie Steve Martin als “Cowboy Gil” mit den umgewickelten Pissvorlegern aus “Eine Wahnsinnsfamilie“, aber wenn man erstmal feststellt, dass man darunter tatsächlich weitestgehend trocken bleibt, will man sie nicht mehr hergeben.

Die Rainlegs wurden daher auch völlig zu Recht mit verschiedenen Designpreisen ausgezeichnet. Klare Kaufempfehlung.

Hab mir ´nen Anhänger gekauft

Seit einiger Zeit gehen meine Frau und ich einmal die Woche gemeinsam einkaufen. Oder besser gesagt: Wir fahren. Vorher machen wir uns eine Liste mit den Dingen, die wir in den nächsten Tagen benötigen werden, setzen erst das Kind und dann uns ins Auto und fahren los.

Zwei Straßen weiter.

Genau das nervte mich schon von Anfang an. Auf der kurzen Strecke bis zum Supermarkt und zurück wird der Motor nicht mal warm und hat wahrscheinlich im Schnitt einen um das Dreifache höheren Benzinverbrauch.

Vor kurzem hat sich jemand in meinem Bekanntenkreis ein Bullitt-Lastenrad gekauft, um das ich ihn ziemlich beneide. Das allerdings wäre für meine Zwecke etwas zu groß und vor allem zu teuer. Nach Postfahrrädern habe ich mich auch schon umgeschaut, aber auch in dem Bereich scheint es brauchbare Räder, die noch nicht so heruntergerockt sind, erst ab 500 Euro aufwärts zu geben.

Ich war also ziemlich ra(d|t)los, bis mir @broeten einen guten Tipp gab: “Kauf dir doch ‘nen Fahrradanhänger. Sieht zwar nicht so stylish aus, funktioniert aber super und kostet nicht so viel.”

Photo-2015-08-19-16-11-57_4005Gesagt, getan. Anfang der Woche ist mein XLC Carry Van angekommen, und ich bin davon ziemlich begeistert. Der Zusammenbau ist kinderleicht, man benötigt – bis auf die Montage der Achskupplung – nicht mal Werkzeug dafür, und nach etwa 30 Minuten ist auch schon alles einsatzbereit. Der Anhänger scheint baugleich mit dem alten Modell des Croozer Cargo zu sein, so dass ich davon ausgehe, dass Ersatzteile austauschbar sein müssten.

Photo-2015-08-19-16-10-01_4002In irgendwelchen Testberichten habe ich von zwei Schwachpunkten gelesen. Zum einen sollen die Seitenwände nicht sehr belastbar sein, außerdem können hüpfende Gegenstände wohl die Kunststoffbodenplatte durchschlagen. Um beidem vorzubeugen, habe ich mir zunächst im Möbelgeschäft so eine Aufbewahrungsbox gekauft, die einigermaßen genau in den Anhänger hineinpasst. Außerdem habe ich noch zwei Fußabtreter besorgt, zurechtgeschnitten und damit den Boden entlastet. Das hat außerdem den Effekt, dass ich die Rollen an der Aufbewahrungsbox lassen konnte, ohne dass sie im Anhänger vor- und zurückrollt.

Photo-2015-08-19-16-10-16_4003Auf gutem Straßenbelag merkt man selbst in Kurven nicht, dass man einen Anhänger hinter sich her zieht, nur bei Gullydeckeln oder anderen Unebenheiten wird man hin und wieder durch ein Rumpeln daran erinnert.

Den ersten Wocheneinkauf haben wir damit auch schon hinter uns gebracht, hat einwandfrei funktioniert. Hinterher habe ich die Box samt Lebensmittel auf die Waage gestellt: 25 kg, also noch unter der Maximalbelastung von 30 kg, die der Hersteller angibt.

Jetzt habe ich zwar kein Lastenrad, aber eine durchaus praktikable Transportmöglichkeit auch für größere Einkäufe, ohne dass ich das Auto benutzen muss.

Feine Sache.