Donnerstag, 11. September 2025

In einem Drei-Personen-Haushalt verschwinden hin und wieder Dinge. Das letzte Ding, das verschwunden ist, ist ein sich selbst einrollendes 3-Meter-Bandmaß, das ich im Wohnzimmer in die Schublade oben rechts gelegt habe. Das war sein Platz, da lag es immer. Jetzt ist es weg.

Ich habe aufgehört, mich über sowas aufzuregen. Ich gehe auch nicht mehr auf eine ausgedehnte Suche, von der ich nach 20 Minuten ohnehin nur frustriert mit leeren Händen zurückkehre.

Bei solchen Artikeln, die weniger als 5 Euro kosten, bestelle ich einfach einen neuen. In diesem Fall sogar zwei, ein Bandmaß kommt wieder in die vorgesehene Schublade, eins in mein Arbeitszimmer in den Rollcontainer. Falls das aus der Schublade wieder weg ist, wird es wieder ersetzt, und notfalls kann ich ja hier im Blog nachschauen, wo das andere ist und dann erstmal das benutzen.

Schlimmstenfalls haben Frau oder Kind einen anderen Stammplatz für diesen Gegenstand vorgesehen als ich. Aber das fällt spätestens auf, wenn sie das Bandmaß dort wieder „zurück“ legen und sich dort bereits eines befindet. Und wenn sich herausstellen sollte, dass sie dort lauter Bandmaße horten, ohne was zu sagen, kann ich mich ja immer noch aufregen.


Morgen ist Freitag, da werden wieder neue Musikalben veröffentlicht. Ich höre – außer auf Parties – ausschließlich ganze Alben, deswegen nützen mir bei Streamingdiensten diese Release-Radar-Playlisten überhaupt nichts. Mich interessiert nicht, ob eine Band eine einzelne Single veröffentlicht hat, im Gegenteil, ich warte lieber, bis das komplette Album rauskommt, bevor ich ein einzelnes Stück daraus höre.

Gelegentlich habe ich mir sonst nämlich am Veröffentlichungsdatum des Albums die eine „ausgekoppelte“ (sagt man das noch?) Hitsingle schon komplett überhört.

Praktischerweise gibt es auf der Webseite der Zeitschrift „Metal Hammer“ eine HTML-Tabelle mit Band, Albumnamen und Datum der Veröffentlichung. Unpraktischerweise ist diese Tabelle aber nach Bandnamen alphabetisch sortiert und nicht, wie es sinnvoll wäre, nach Veröffentlichungsdatum.

Ich habe mir daher mit n8n, einer selbst hostbaren Plattform für Automatisierungszwecke, einen Workflow dafür gebaut. Die Automation schaut einmal täglich auf die Webseite mit der Tabelle, filtert diese nach aktuellem Tagesdatum und schickt mir die Veröffentlichungen dieses Tages per Mail zu.

So kann ich mich jeden Freitagmorgen über eine Mail mit neuen Metal-Alben freuen. Einziger Schwachpunkt ist, dass ich anhand des Namens der Band oder des Albumtitels entscheiden muss, ob das was für mich ist.

In der Regel kriege ich das aber ganz gut hin, schließlich höre ich diese Musikrichtung schon seit fast 40 Jahren und überspringe Namen wie „Steel Panther“ (klingt auf Anhieb nach Glam Rock, nichts für mich) oder „Urgehal“ (vermutlich unhörbarer Black Metal aus Skandinavien) einfach.

Ein Gedanke zu “Donnerstag, 11. September 2025

  1. So wie Du mit dem Bandmaß habe ich das ja seinerzeit mit Haushaltsscheren gemacht. Da die Scheren zuverlässig verschwanden, habe ich mir gleich mehrere nachgekauft. Der Effekt, als die „Verstecke“ dann langsam voll wurden, war dann doch ganz schön lustig.

    Mit dem letzten Alcest-Album habe ich das Album-Hören auch ein wenig für mich wiederentdeckt.

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