Keine BahnCard mehr dank Maskenverweigerer

Ich habe meine BahnCard vorerst gekündigt, bzw. das Abo nicht mehr verlängert.

Als die Corona-Krise einsetzte, ahnte ich schon, dass sich in diesem Jahr die BahnCard nicht mehr lohnen würde, aber weil ich von dem Verkehrsmittel grundsätzlich überzeugt bin, habe ich erstmal die Füße still gehalten. Irgendwann bekam ich dann Angebote, die mich für den Ausfall entschädigt hätten, aber auch da habe ich mir gedacht: Ach, komm, scheiß drauf.

Jetzt musste ich mich allerdings bald entscheiden, ob ich das Abo weiterführe. Diese Entscheidung ist mir gestern  abgenommen worden.

Es gibt mittlerweile zahlreiche Personen, die den offiziellen Bahn-Account auf Twitter angeschrieben haben, warum das Bahnpersonal nichts gegen Maskenverweigerer unternähme. Dabei wäre das im Prinzip sehr einfach: Maske auf oder am nächsten Bahnhof aussteigen. Ist ja nicht so, dass man sowas in der Vergangenheit nicht mit Minderjährigen auch schon gemacht hätte, wenn die ihre Monatskarte vergessen hatten. Nachts. Im Winter.

Gestern antwortete dann der Bahn-Account ausweichend, dass die Maskenpflicht eine staatliche Maßnahme sei und nicht in den Beförderungsbedingungen stehe. Das ist natürlich Quatsch, es heißt dort ausdrücklich (unter A 6.1):

Jeder Reisende hat sich so zu verhalten, dass andere Reisende nicht über Gebühr gestört oder belästigt werden. Reisende, die sich entgegen den vorstehenden Regelungen verhalten, die Weisungen der Mitarbeiter missachten oder in sonstiger Weise eine Gefahr für die Sicherheit und Ordnung darstellen, können von der Beförderung bzw. Weiterbeförderung ohne Anspruch auf Erstattung des Fahrpreises und des Gepäckpreises ausgeschlossen werden.

Ich sehe das so: Solange die Bahn nicht für die Sicherheit ihrer Fahrgäste sorgt, indem sie andere vor Maskenverweigerern schützt, passe ich mein Reiseverhalten entsprechend an.

Also erstmal keine BahnCard mehr. Schade.

2 Gedanken zu “Keine BahnCard mehr dank Maskenverweigerer

  1. Das kann ich Sie sehr gut verstehen! Seit dem Beginn der Lockerungen war ich zweimal mit Fernzügen unterwegs und hatte den gleichen Eindruck wie Sie.

    Ich beobachte sehr, sehr häufig – auch in anderen Zusammenhängen – eine regelrechte Furcht davor, Einzelne auch nur ein klein wenig in ihrer individuellen Freiheit zu beschränken: “Ach je ach je, da möchte jemand keine Maske tragen – oh, bevor wir jemanden auf Regeln hinweisen und sie / ihn damit in der persönlichen Freiheit auch nur ein klein wenig einschränken, drücken wir lieber ein Auge zu.”.
    Leider wird dabei übersehen, dass man damit viele andere einschränkt. Diese Anderen schreien halt nicht bei jeder Unbequemlichkeit empört auf. In letzter Konsequenz heißt das: die empörten Individualisten (hier: die Maskenverweigerer) bestimmen die Regeln in Bus und Bahn, die unauffälligen Fahrgäste – ohne die ein reibungsloser Betrieb nicht möglich wäre! – werden mit ihren Belangen alleine gelassen. Sehr schade.

  2. Wenn diese einfache Maßnahme, die Maskenpflicht, überall wo der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann oder relativ viele Leute sich auf engeren Raum (ÖPNV, Bahn usw.) Aufhalten müssen, wäre es kein Problem die Kurve weiter so flach zu halten das jeder Kranke adäquat behandelt werden kann. Zumal die Aussicht auf Immunität oder Impfung zur Zeit doch sehr getrübt ist.
    Die beste Waffe gegen corona ist der gesunde Menschenverstand, leider sind viele unbewaffnet.

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