22. Juli 2020 – mittags

Gestern endlich mal wieder Rennrad gefahren. Ich bin zwar nicht gerade in Bestform, aber immerhin passe ich noch in die Fahrradklamotten hinein.

Das Schöne ist: Sobald ich auf dem Rennrad sitze, vergesse ich alles, was mich bis dahin belastet hat. Ich fahre häufig dieselbe Strecke und schalte beim Fahren komplett ab. Dazu brauche ich keine Musik oder sonst irgendwelche Ablenkung, ich muss nur aus dem Wohnviertel raus sein, und ich bin in meiner eigenen Welt.

Gestern überholte ich erst eine junge Frau auf einem Mountainbike, kurz danach merkte ich, dass mir jemand folgt. Ich dachte, schon, sie hätte wieder aufgeschlossen, aber es war ein anderer Rennradfahrer, der die ganze Zeit hinter mir blieb. Daraus entwickelte sich dann ein kleines Rennen, ich versuchte, vorne zu bleiben, dann mussten wir aber eine Hauptstraße überqueren, und er überholte mich in dem kleinen Dorf, durch das wir fuhren.

Danach kommt dann eine ehemalige Landstraße, die mittlerweile für den Kfz-Verkehr gesperrt ist. Das Teilstück nutze ich gerne, um maximale Geschwindigkeit zu fahren, weil man auf Asphalt fahren kann und viel Platz zu allen Seiten hat, so dass auch entgegenkommende Radfahrer kein Problem sind.

Ich merkte, dass er nicht sehr viel schneller als ich war, also fuhr ich wieder an ihn heran, was aufgrund des Gegenwinds nicht ganz einfach war. Am darauffolgenden Kreisel war ich dann wieder direkt hinter ihm. Dann ging’s noch kurz über eine Brücke, danach blieb er aber irgendwann rechts stehen, so dass ich an ihm vorbeifuhr.

Wie lange ich hätte mithalten können, kann ich nicht sagen, ist auch nicht wichtig. Ich nutze solche Gelegenheiten nur als Anreiz, um mal ein paar Minuten mit mehr Anstrengung als normal zu fahren, damit sich daraus auch irgendein Trainingseffekt ergibt.

Das Radrennen, bei dem ich zweimal mitgemacht hatte, fiel bereits letztes Jahr aus, dieses Jahr natürlich erst recht, so dass ich auch diesen Sommer kein Ziel habe, auf das ich hin trainieren könnte. Schlecht wäre das nicht, ich habe wieder etwas zugenommen, da täte mir regelmäßiges Training ganz gut.

Naja, wird schon. Zur Not muss ich halt doch wieder ein paar Wochen auf meine Kalorienzufuhr achten.

21. Juli 2020 – abends: Kater weg

Gestern Abend ist der Kater wieder mal nicht zurückgekommen. Sowas macht mich jedes Mal fertig. Im Moment ist er ohnehin total misstrauisch, weil er die neue Katze noch nicht so richtig leiden kann, und wenn er von draußen kommt, sondiert er meist erstmal die Lage. Wenn ihm das dann zuviel Fremdkatze ist oder wir Besuch haben, dreht er manchmal wieder um.

Gestern war es wieder soweit, und je später das dann ist, desto geringer die Wahrscheinlichkeit, dass er noch rechtzeitig nach Hause kommt. Irgendwann will man ja auch mal schlafen gehen.

Um 23.00 Uhr, nachdem wir schon die Nachbarschaft mit Pfeifen und Rufen genervt hatten, haben wir erstmal aufgegeben. So kalt war’s ja auch nicht, und irgendwo verkriecht er sich dann wahrscheinlich. Trotzdem ist immer meine Befürchtung, er könne irgendwo in einen Keller gelaufen und versehentlich eingesperrt worden sein.

Nachts um 2:45 Uhr wurde ich wach. Ich weiß nicht, ob ich irgendwas unbewusst durchs offene Schlafzimmerfenster gehört hatte, jedenfalls ging ich erstmal aufs Klo und dachte mir: “Naja, guckste halt nochmal, vielleicht steht er ja vor der Tür.”

Ich ging also nachschauen, und tatsächlich, da stand er und mauzte. Ich machte ihm auf, und er lief sofort hinein. Und wieder mal fiel mir ein ganzer Steinbruch vom Herzen.

Ich ließ ihn erstmal was fressen und legte mich wieder hin.

Kurze Zeit später schlich er ins Schlafzimmer, sprang aufs Bett, wo er meist am Fußende schläft, drehte sich zwei, drei Mal und legte sich dann direkt mit seinem ganzen Gewicht auf meine Füße, was er sonst eigentlich nie macht.

Irgendwie schien er die Nähe nach dem Schreck gebraucht zu haben. Ich aber auch.

20. Juli 2020 – Kaffeemaschine kaputt

So muss ein Tag nicht anfangen. Heute Morgen ist unsere Kaffeemaschine zu Hause kaputt gegangen. Sie zeigte bereits in der Vergangenheit immer häufiger an, dass Luft in der Leitung sei, was sich durch einen immer längeren Spülvorgang aber noch beheben ließ. Heute Morgen nicht mehr. Die Maschine ließ sich beim besten Willen nicht mehr dazu überreden, Kaffee herzustellen.

Ich musste heute früh Tee trinken. Tee! Das muss man sich mal vorstellen. Kann man sich überhaupt nicht vorstellen.

Auf Spurensuche wollte ich auch nicht mehr gehen, selbst wenn ich das eine undichte Bauteil gefunden hätte. Wir haben hier so hartes Wasser, das wäre eine Frage der Zeit gewesen, bis sich irgendwann der nächste Defekt angekündigt hätte. Die Maschine war aber auch mindestens 10 Jahre alt, insofern kann man auch nicht viel mehr verlangen, glaube ich.

Ich war gerade beim MediaMarkt, und jetzt haben wir eine neue Maschine, ein ähnliches, eher einfaches Modell. Die hat zwar eine Milchaufschäumdüse, aber die brauchen wir nie, weil wir so einen Milchaufschäumer haben, der wie ein Wasserkocher aussieht. Daher fielen die anderen, teureren Maschinen mit Milchtank und Latte-Macchiato-Funktion auch gleich durch.

In der Preisklasse war es dann auch das letzte vorrätige Modell und die Mitarbeiterin musste den Karton erst aus dem Lager holen. Ich hatte schon Sorge, dass ich morgen schon wieder ohne Kaffee dagestanden hätte. Ich spielte daher tatsächlich kurz mit dem Gedanken, mir in dem Falle einfach die nächstteurere zu kaufen. War dann aber zum Glück nicht nötig.

Da merkt man dann doch erstmal, wie süchtig man nach dem Zeug ist.

Tastaturenroulette

Ich berichtete ja neulich, dass ich eine alte IBM-Model-M-Tastatur gefunden und die Tasten gereinigt hatte. So weit, so gut.

Jetzt hatte ich also zwei saubere Tastaturen: Die erst kürzlich bei Ebay gekaufte und die, die ich gerade erst saubergemacht hatte. Zwei andere waren aber immer noch ziemlich dreckig. Die eine im Büro und die am Privat-PC. Das wollte ich ändern und reinigte die im Büro. Da fehlte zwar schon immer die rechte Strg-Taste, aber da steckte seit jeher die “Rollen”-Tastenkappe drauf, weil man diese Taste ja ohnehin nie braucht.

Beim Wiedereinsetzen der Tasten ist mir leider ein Missgeschick passiert. Ich habe wohl beim Einsetzen der Enter-Taste im Nummernblock nicht richtig aufgepasst und dabei die Feder verbogen. Dadurch löste die Taste entweder gar nicht oder dauerhaft aus. Mist.

Das war jetzt natürlich ziemlich enttäuschend, weil ich mich ja gerade erst über die neu hinzugewonnene Tastatur gefreut hatte. Ich selbst sah mich aber nicht in der Lage, die verbogene Feder zu reparieren oder zu ersetzen. Einerseits hatte ich kein passendes Werkzeug, andererseits keine Ersatzteile.

Da fiel mir ein, dass der eBay-Verkäufer, von dem ich die Tastatur erstanden hatte, sich auf diese Art Tastaturen spezialisiert zu haben schien. Also schrieb ich ihn einfach mal an, ob er meine defekte Tastatur reparieren könne oder ggf. zum Ausschlachten abkaufen wollte. Ich fand’s einfach zu schade, eine fast funktionierende Tastatur nur herumliegen zu lassen.

Er schrieb mir zurück, dass er sich die mal anschauen und mir dann zurückmelden würde, was da dran zu machen sei.

Ich schickte also die Tastatur per DHL nach Süddeutschland und bekam direkt Rückantwort. Er könne die Tastatur reinigen, das wäre kein Problem, abkaufen ginge auch, aber ohne Kabel könne er mir nicht so viel wie für ein vollständiges Tastaturset geben. Das war auch gar nicht nötig, ich schrieb ihm, er solle sie einfach wieder in Ordnung bringen, dann wäre ich glücklich und zufrieden. Über den Preis für die Reparatur waren wir uns auch sofort einig.

Gestern hielt ich nun meine Tastatur wieder in den Händen. Sie ist von 1988 (!), sieht aus wie neu und verhält sich auch so. Das Schreiben macht darauf so einen Spaß, Ihr macht Euch keine Vorstellungen. (Jaja, Ersatzreligion, ich weiß. Andere kaufen sich alte Motorräder, na und?) Die fehlende Strg-Tastenkappe war ersetzt und neue Gummifüße hat sie auch bekommen.

Stellt Euch vor, jemand hätte Euer altes Fahrrad aus der Jugendzeit wieder so hergerichtet, dass es rollt wie ein neues. Ungefähr so fühlt sich das an.

Solltet Ihr also durch meine Beschreibungen auf die Idee gekommen sein, Euch ebenfalls eine Tastatur fürs Leben zu kaufen: Ich kann diesen Verkäufer sehr empfehlen.

Und die Privat-PC-Tastatur habe ich gerade eben noch gereinigt. Diesmal habe ich aber die Tasten drangelassen, bei denen man die Kappen nicht entfernen konnte, sicher ist sicher.

16. Juli 2020 – abends

So, das ging dann doch schneller als gedacht.

Dieses Blog ist jetzt auf einen neuen Server umgezogen, den ich vor anderthalb Stunden beim Hoster Netcup bestellt habe. Das war dann wohl der Start für einen kompletten Hosterwechsel. Strato rockt nicht mehr.

Und mit Domainumzügen und WordPress-Migrationen auf Linux-Servern kenne ich mich mittlerweile ganz gut aus, denke ich. Die Oberfläche von Netcup ist noch etwas ungewohnt, aber das wird schon.

Jetzt habe ich wenigstens wieder einen schnellen Server, auf dem alles ohne Ruckeln läuft. Ich stehe auf sowas.